Häufige Fragen

Wann ist es sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Viele, vor allem erfolgreiche Menschen tun sich schwer damit, Hilfe anzunehmen. Sie erwarten von sich, problemlos zu funktionieren oder zumindest Probleme selber lösen zu können. Sie möchten Angehörige und Partner nicht belasten, Vorgesetzte nicht enttäuschen und die eigenen hochgesteckten Ideale nicht aufgeben.

Wir alle können aber Situationen erleben, in denen wir trotz Einsatzes all unserer Kräfte und Willensstärke irgendwann feststellen: Wir sind an einem toten Punkt angelangt. Wir fühlen uns ausgelaugt und ratlos. Begleitende Symptome können sein:

  • Schlafstörungen
  • Bleierne Müdigkeit
  • Freudlosigkeit, depressive Gefühle
  • Ängste
  • Rückzug
  • Körperliche Symptome (etwa Kopf- und Rückenschmerzen, erhöhte Infektanfälligkeit)
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Vermehrter Konsum von Alkohol oder anderen Suchtmitteln

Ist ein solcher Zustand eingetreten, ist es höchste Zeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

  • Psychologische Beratung: In einer psychologischen Beratung steht ein bestimmtes Thema (etwa eine Entscheidung) im Zentrum. Wer eine Beratung in Anspruch nimmt, tut sich in der Regel nur mit dieser einen Sache schwer, ohne sich insgesamt psychisch angeschlagen zu fühlen. Beratungen dauern meist nur einige Sitzungen. Inhaltlich geht es um Klärung, Begleitung, Anregung, Ermutigung und Wissensvermittlung.
  • Psychotherapie: Eine Psychotherapie ist umfassender angelegt und bezieht alle Lebensbereiche eines Menschen mit ein. Der Wunsch, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, tritt in der Regel dann auf, wenn man sich psychisch stark beeinträchtigt fühlt. Das Ziel ist deutlich weiter gesteckt und umfasst nebst der Minderung der Symptome auch die Veränderung eingeschliffener Verhaltensmuster und die Aufdeckung tieferer Persönlichkeitsschichten. Dass eine solche Entwicklung deutlich mehr Zeit benötigt, liegt auf der Hand.

In der Realität fliessen die beiden Bereiche allerdings ineinander.


Wie unterscheiden sich Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten?

Alle drei Berufsbezeichnungen sind geschützte Titel.

  • Psychologen: Psychologen haben ein Studium in Psychologie auf Hochschulstufe absolviert. Psychologen ohne Weiterbildung in Psychotherapie sind nicht qualifziert, psychotherapeutisch tätig zu sein.
  • Psychiater: Psychiater haben ein Hochschulstudium in Medizin absolviert mit anschliessender mehrjähriger Fachausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH. Psychiater dürfen Medikamente verschreiben.
  • Psychotherapeuten: Psychotherapeuten gibt es in der Variante ärztliche und psychologische Psychotherapeuten. Psychologische Psychotherapeuten haben ein Studium in Psychologie auf Hochschulstufe absolviert, gefolgt von einer mehrjährigen Fachausbildung in Psychotherapie. Psychologische Psychotherapeuten dürfen keine Medikamente verschreiben.

Qualifizierte psychologische Psychotherapeuten tragen in der Schweiz eine der folgenden Berufsbezeichnungen:

  • Fachpsychologe/in für Psychotherapie FSP
  • Eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut bzw. Eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin
  • Psychotherapeut/in SBAP
  • Psychotherapeut/in ASP

Wie läuft eine Psychotherapie ab?

Wenn Sie sich bei mir melden, vereinbaren wir eine Probestunde. Falls Sie sich wohlfühlen, vereinbaren wir einige weitere Probesitzungen, in denen wir:

  • Eine Bestandesaufnahme aller wichtigen Themen und Lebensbereiche (Beziehungen, Arbeit, Freizeit u.a.) machen
  • Die Ziele besprechen, die Sie erreichen möchten
  • Ein erstes Verständnis Ihrer Schwierigkeiten erarbeiten
  • Herausfinden, welche Art von Hilfe Sie benötigen und welche eigenen Ressourcen Sie zur Überwindung Ihrer Schwierigkeiten einsetzen können

Das weitere Vorgehen hängt von dieser ersten Einschätzung ab:

  • Falls Sie weiter zu mir kommen möchten, vereinbaren wir Termine in einer für Sie und Ihre Situation angemessenen Frequenz.
  • Falls Sie eine andere Art von Hilfe benötigen (z.B. Therapeut mit anderer Ausrichtung, Psychiater, Berufsberater), bin ich Ihnen nach Möglichkeit bei der Vermittlung einer geeigneten Adresse behilflich.
  • Vielleicht genügt Ihnen auch das Resultat der Probesitzungen und Sie benötigen keine weitere Hilfe.

Sie brauchen also nicht sofort in eine Therapie oder Beratung einzusteigen, sondern können und sollen sich etwas Zeit nehmen für die Entscheidung. Die Psychotherapieforschung hat nämlich gezeigt, dass einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren die „Passung“ zwischen Therapeut und Klient ist. Beide Seiten sollten sich wohlfühlen, damit eine gute Entwicklung in Gang kommen kann.